Auf der Schusteracht

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Auf der Schusteracht

Schusteracht-Impressionen Tour 81
Start/Ziel: Preetz
Tourenlänge: 63,7 Km
Fahrzeit: ca. 4,5 Stunden
zur Verfügung gestellt von: Schusteracht e.V., Arbeitskreis Marketing, Moritz-Schreiber-Str. 30, 24211 Preetz
Geographische Lage: Preetz liegt zwischen Kieler Förde und der Holsteinischen Schweiz im Landkreis Plön in Schleswig-Holstein
Tourenverlauf: Preetz - Dammdorf - Lehmkuhlen - Nienwohld - Trent - Twiete - Wielen - Heisch - Hof Wahlstorf - Bahnhof Kühren - Preetz - Sieversdorf - Neuwühren II - Raisdorf - Rosenfeld - Preetz

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Über diese Tour

Der aus einer Nord- und einer Südschleife bestehende Rundkurs führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Wäldern, Seen und Flüssen, schmucken Dörfern, Kulturdenkmälern, Gutshöfen und Parks. Der Name "Schusteracht" kommt zum einen daher, dass Nord- und Südschleife auf der Karte die Form einer Acht bilden, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass in der "Schusterstadt" Preetz bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts das Schuhmacherhandwerk blühte. Der Rundweg ist durchgehend ausgeschildert und enthält auch km-Angaben zu Nah- und Fernzielen. Die Nordschleife ist entgegen dem Uhrzeigersinn, die Südschleife im Uhrzeigersinn ausgeschildert.

Egal, ob man die Nord- oder Südschleife der Schusteracht befährt: Erste Sehenswürdigkeit am Wege ist das Kloster Preetz. Es wurde im Jahre 1210 als Benediktinerinnen-Kloster gegründet. Man erreicht den Klosterhof über eine gepflasterte Straße, die durch ein Torhaus führt. Von den ursprünglichen Klostergebäuden erhalten geblieben ist noch die Klosterkirche aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Sie gehört zu den schönsten Kunst- und Kulturdenkmälern des Nordens und birgt außerdem große künstlerische und kulturelle Schätze. Auf dem weiträumigen Klosterhof hatten sich einst die ritterschaftlichen Familien stattliche Häuser für ihre Töchter errichtet. Diese so genannten Konventualinnen-Häuser stammen aus verschiedenen Jahrhunderten. Der Teil des Schwentinetals, der sich zwischen Preetz und dem Durchbruchstal bei Gut Rastorf erstreckt, gehört zu den schönsten Lebensräumen in Schleswig-Holstein. Die Feucht- und Nasswiesen sind Teil eines Naturschutzprojektes mit dem durch eine extensive Nutzung die Lebensräume für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten erhalten und gefördert werden. Das Gut Rastorf ist eine der Attraktionen der Nordschleife. Es gilt als die schönste und einheitlichste Hofanlage des späten Barocks im Lande. Das Gut wurde durch Ritter im 13. Jahrhundert errichtet. Nach einem Großbrand wurde die Anlage Anfang des 18. Jahrhunderts im Stil des Spätbarocks wiederaufgebaut. Es entstanden die einheitlich roten Backsteinbauten der Scheune und Ställe mit geschweiften Giebeln, weißen Vierpassblenden sowie kontrastreichen weißen Zierblenden, Zahnschnittkanten und weiteren Verzierungen. Nachdem Hofanlage und Herrenhaus im Jahre 1944 durch Bomben stark beschädigt wurden, ließ der jetzige Besitzer, Kuno Graf zu Rantzau, die Gebäude in den 60er Jahren restaurieren.

Am Rande eines kleinen Wäldchens bei den Höfen Neuwühren I und II liegt die kleine Waldkapelle "Zum ewigen Troste". Sie ist das kleinste Gotteshaus in Schleswig-Holstein. Das ehemalige Spritzenhaus wurde 1882 vom Kloster Preetz für die umliegenden Höfe errichtet. Nach dem Krieg wurde es nicht mehr benutzt und drohte so zu verfallen. Um das Gebäude zu erhalten wurde das Häuschen in eine Kapelle umgewandelt, die Tag und Nacht geöffnet ist und jedermann die Möglichkeit zur Einkehr bietet. Auch Wassersportler wie Kanuten, Ruderer und Segler kommen in der Schusteracht-Region auf ihre Kosten. Die Schwentine fließt im Bereich der Wahlstorfer Mühle in die Region hinein, und mit der Strömung gelangt man über den Lanker See nach Schellhorn und Preetz. Nachdem man den Kirchsee passiert hat, geht es weiter flussabwärts bis nach Rastorf und Raisdorf.

Das Herrenhaus Bredeneek liegt zwar etwas abseits der Schusteracht, gehört aber zu den herausragenden architektonischen Sehenswürdigkeiten der Region. Es wurde im Jahre 1830 im klassizistischen Stil erbaut und zwischen 1889 und 1902 von dem Hamburger Bankier Conrad Hinrich Donner durch erhebliche Erweiterungen in seine heutige Form gebracht. Sehenswert ist auch der Park des Herrenhauses, der bis an die Schwentine reicht und eine reichhaltige Sammlung von exotischen, in der ganzen Gegend einjaligen Bäumen enthält. Im März 2005 war das Herrenhaus Bredeneek Gründungsort des Schusteracht e.V.

Kurz bevor die Schusteracht in Raisdorf ihren nördlichsten Punkt erreicht, überquert sie im Ortsteil Rosenfeld der Gemeinde Rastorf den Rosensee, der durch das Aufstauen der Schwentine entstanden ist. Er ist die einzigste Talsperre Schleswig-Holsteins. An der Staumauer wurde im Jahre 1909 das Wasserkraftwerk II errichtet, welches seinerzeit dem Ingenieur Bernhard Howaldt zur Deckung des Strombedarfs seiner Fabriken in Kiel diente. Etwas weiter flussabwäts liegt das Wasserkraftwerk I aus dem Jahre 1904. Beide Kraftwerke stehen seit 1994 unter Denkmalschutz.

Pohnsdorf Die Pohnsdorfer Stauung ist eine seit jeher feuchte Niederung von ca. 100 ha Größe. Seit Anfang der 1950er- Jahre war sie allerdings einem umfangreichen Entwässerungsprogramm unterzogen worden, um die Flächen für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Nach dem Ankauf der Stauung durch die Naturschutzstiftung der Eheleute Kurt und Erika Schrobach Anfang der 90er- Jahre wurden nach und nach verschiedene Wiedervernässungsmaßnahmen durchgeführt, um wieder die moortypischen Wasserstände herzustellen und um feuchtbebietstypische Pflanzen- und Tierarten anzusiedeln. Inzwischen leben in der Stauung sogar wieder Kraniche. Auf einer leichten Anhöhe inmitten der Pohnsdorfer Stauung und unweit des Verlaufs der Schusteracht wurde im Frühjahr 204 gemeinsam mit der Schrobachstiftung eine Informations- und Beobachtungshütte errichtet, die sich großer Beliebtheit erfreut.

Im Ortsteil Sophienhof der Gemeinde Schellhorn lohnt es sich die Schusteracht kurz zu verlassen, um zur Kapelle Sophienhof zu gelangen. Die Kapelle wurde im Jahre 1873 "Dem Wanderer zur Einkehr" errichtet. Da die Lübecker Kaufmannsfamilie Johanssen die das Gut Mitte des 19. Jahrhunderts gekauft hatte, Handelsbeziehungen in die baltischen Länder unterhielt und dem Bauherrn die dortigen russisch-orthodoxen Kirchen sehr gut gefielen, wählte er für seine Kapelle den Baustil dieser Kirchen. Heute ist die Kapelle eines der Wahrzeichen von Schellhorn.

Das Gut Wahlstorf ist ein selten gut erhaltenes Beispiel für eine Gutsanlage aus dem 16. Jahrhundert. Es umfasst ein Herrenhaus sowie einen landwirtschaftlichen Betrieb, der heute von einer Stiftung bewirtschaftet wird. Das Herrenhaus, eine ehemalige Wasserburg, liegt am Ende einer Lindenallee an der Schwentine und dem Südöstufer des Lanker Sees. Es wird von Wassergräben umzogen, die von der Schwentine gespeist werden. Von baugeschichtlicher Bedeutung ist das Gut, weil es als eines der ältesten seiner Art noch einen spätmittelalterlichen Baustil in kaum veränderter Form aufweist. Die Wirtschaftsgebäude sind beeindruckende Zeugnisse früher Fachwerkarchitektur.

Kühren Gleich hinter dem Gut Wahlstorf verläuft die Schusteracht vorbei am Lanker See und Kührener Teichen. Beide Gewässer haben eine große Bedeutung als Brut-, Rast-, Mauser- und Nahrungsgebiet für bedrohte und seltene Vogelarten. Sie gehören zu den größten sommersammelplätzen für Graugänse im Lande und sind jeweils im Herbst und Frühjahr Schlafplatz für Singschwan und Blessgans. Von einem Holzunterstand aus lassen sich die Wasservögel gut beobachten. Etwas weiter gelangt man zu einer alten Wassermühle, der ehemaligen Hofmühle des Gutes Kühren, die in der heutigen Form aus dem 18. Jahrhundert stammt.

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